28. September 2013

Berlin

Informationen zur Station

Übernachtung Pfefferbett
Info/Kontakt +49 30 93935858, info@pfefferbett.de
Adresse Christinenstr. 18-19, 10119 Berlin
Veranstaltung Ganztägig: Unterschriften sammeln für die Berliner Volksinitiative "Schule in Freiheit"

Wir haben teilweise noch einmal beim Frühstück zusammengesessen. Der gemeinsame Weg wird allmählich wieder individuell. Jede und jeder begibt sich wieder auf den eigenen Pfad. Einige werden weiter gemeinsam arbeiten, Neue sind dazu gekommen, manche werden die angestammte Tätigkeit wieder ergreifen. Alle sind verändert.

Zuerst sind wir in unser Berliner Büro gegangen und haben uns mit Sammelausstattung für die Volksinitiative Schule in Freiheit versehen lassen und dann sind wir mit "alten Hasen" an ausgewiesene Plätze gefahren um dort Unterschriften zu sammeln. Ich fühlte mich mit vier Unterschriften in einer Stunde zunächst ziemlich erfolglos. Es werden aber in der kommenden Woche noch mehr werden. Die Anderen waren erfolgreicher.

Ich hatte aber auch nur diese eine Stunde Zeit, da ich zu einer Stadtführung von Lobbycontrol angemeldet war. Der Journalist Dietmar Jazbinsek hat die Führung gemacht, er ist einer der Gründer des Vereins. Jetzt verstehe ich ein wenig mehr von der Arbeitsweise der Interessenverbände und ihrer Art der Einflussnahme auf die persönliche Meinungsbildung der Menschen. Die Geldmengen die für diese Arbeiten aufgewandt werden, sind für unsere Verhältnisse unverhältnismäßig groß und die Informationswelten sind nicht nur durchsetzt von persönlichen Annahmen, sondern gesättigt von bewußt und gezielt verzerrten Darstellungen, sodaß wirklich nur noch das Denken eine Insel der Orientierung schaffen kann.

Als ich am Abend im Hostel eingetroffen bin, hatte ich wieder einen anstrengenden Weg zurückgelegt, nur in ganz anderes Weise erschöpfend. 

In der Stadt schließt man seine Sinne immer mehr ab, die man in der Natur oder auf dem Land ganz weit öffnet. Es ist ein Schutz den man schnell vornimmt, da die Eindrücke so anders und  enorm aggressiver sind. Mein Tinnitus ist wieder zurück, der sich nach einigen Wochen auf dem Weg, zu meiner großen Freude, ganz leise verabschiedet hatte.

Christine aus Dortmund, unsere "Unberechenbare" wie Rainer sie getauft hatte, ist auch wieder bei uns. Sie kam am Abend an, als wir noch zusammen in einem Lokal saßen um gemeinsam zu essen und uns noch austauschen zu können. Jetzt ist es schon Morgen. Zum ersten Mal habe ich den Text nicht mehr am Abend des selben Tages geschrieben. Alles wird anders ... Michael von der Lohe